Mitmachen mit eigenen PCBs?
#1
Question 
Moin moin,

ich hab mir gerade Antennen bestellt und bin dann heute erst hier im Forum vom Mitglied Tobi über die Aussage „ noch mehr Stationen, insbesondere im deutschsprachigen Raum, helfen dem Projekt momentan kaum noch weiter“ gestolpert.

Soll ich die Antennen jetzt gleich wieder verkaufen oder kann man doch noch mitmachen?

Da die Hardware ja offensichtlich schwer zu beschaffen ist wollte ich auch gleich fragen, ob man sich das System auch selber aufbauen kann. Da ich als PCB Layouter in der Entwicklung hauptsächlich NF basierter Schaltungen arbeite und zuvor im Hochfrequenzbereich unter Herrn Dr. Ulrich Rohde gearbeitet habe, wäre die Erstellung eines Layouts für den Verstärker als auch für die Controllerplatine für mich ein leichtes - auch 1:1 wenn es sein muss. Allerdings würde ich hier gerne auf bedrahtete Bauelemente verzichten (außer der beiden Induktivitäten für den Tiefpass um dessen Charakteristik nicht zu beeinflussen) und alles auf SMD (0402) umstellen wollen.

Auch von der Verwendung des Discovery Board von ST würde ich gerne absehen und diesen gleich mit auf die Controllerplatine legen wollen – so wie es im System Blue ja wohl offensichtlich geplant ist (leider gibt es hierzu bisher wenig Informationen). Das ST Board ist lediglich zweilagig ausgeführt und die Anbindung der ADCs auf die Pfostenleisten nicht unbedingt ideal ausgeführt.

Ich würde mich freuen, wenn mir hierzu jemand etwas sagen könnte da ich eigentlich schon seit etlichen Jahren mit dem Gedanken spiele, bei diesem großartigen Projekt mitwirken zu können, bisher aber einfach nie die Zeit gefunden habe das Ganze auch einmal anzugehen.

Viele Grüße aus Teltow 52°22'43.1"N 13°15'40.0"E

Guido
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#2
Ob eine eigene Platine (auch mit identischen signalrelevanten Eigenschaften) gerne gesehen ist, kann ich nicht sagen.
Aber an deiner Stelle würde ich noch auf System Blue warten. Wenn du schon etliche Jahre darüber nachdenkst mitzumachen, spielen ja die paar Wochen (Monate?) auch keine Rolle mehr Wink
Stations: 233
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#3
(2015-05-19, 07:35)Steph Wrote: Ob eine eigene Platine (auch mit identischen signalrelevanten Eigenschaften) gerne gesehen ist, kann ich nicht sagen.
Aber an deiner Stelle würde ich noch auf System Blue warten. Wenn du schon etliche Jahre darüber nachdenkst mitzumachen, spielen ja die paar Wochen (Monate?) auch keine Rolle mehr Wink

Naja, solange ich an den Bauteilwerten nichts ändere, ändern sich die signalrelevanten Eigenschaften auch nicht. Die Bauteile bleiben ja identisch. Lediglich die Bauform würde sich ändern und ob ich jetzt 2K2 1% in bedrahtet 0207 oder 2K2 1% in SMD 0402 nutze macht nicht wirklich einen Unterschied. Sehr wohl aber das Layout der Leiterplatte bzw. bestimmte Änderungen an z.B. der Versorgung der OPs die im schlimmsten Fall lediglich eine Verbesserung der signalrelevanten Eigenschaften mit sich bringen würde. Die 100nF Cs an den VDD Pins der OpAmps sind z.B. nicht unnütz aber auch nicht unbedingt richtig - diese 100nF Cs haben sich einfach irgendwann einmal verselbständigt und alles was mehr als drei Füße hat bekommt gleich mal den 100nF C verpasst. Wie wäre es mit 10nF oder 15pF gegen HF Einkopplungen und ggf. noch einer Ferrit Bead mit einem 1µF / 4µ7 Keramik C um den OP störungssicher gegenüber den anderen Komponenten zu entkoppeln?

und btw. - was hat der AREF Pin des ATmega8 auf der Verstärkerplatine PCB 12 Ver. 3 eigentlich an 5V zu suchen? Ich kenne kein Datenblatt von Atmel in dem diese Beschaltung empfohlen wird. Das ist auch so ein kopierter Aberglaube irgendwie.

Aber Du hast Recht - vielleicht warte ich tatsächlich erst einmal das System BLUE ab und guck, ob ich damit nicht evtl. "einfacher" fahre. Ich hoffe nur, das dies dann auch bald mal kommt weil sonst bin ich mit meinem Layout nämlich vorher fertig.

Viele Grüße,

Guido 
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#4
Eigene Platinen und/oder eigene Software/Firmware bitte unter allen Umständen vermeiden!! Bei diesem Projekt ist die Vergleichbarkeit der Hardware ein wesentlicher Punkt. Ganz zu schweigen vom zusätzlichen Support der bei Eigenbausystemen dazukommt, dabei haben wir eh schon keine Zeit mehr.
Stations: 538, 1534, 1712, 2034, 2219, 3044
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#5
(2015-05-28, 15:51)Tobi Wrote: Eigene Platinen und/oder eigene Software/Firmware bitte unter allen Umständen vermeiden!! Bei diesem Projekt ist die Vergleichbarkeit der Hardware ein wesentlicher Punkt. Ganz zu schweigen vom zusätzlichen Support der bei Eigenbausystemen dazukommt, dabei haben wir eh schon keine Zeit mehr.

Verstanden, warte Sleepy
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#6
Moin allerseits! Wie ich hier so in verschiedenen Diskussionen gelesen habe, scheint die Hardware ja der absolute Engpass zu sein und die Entwicklung/Testen verschlingt viel Zeit (kenne ich selbst aus eigener Erfahrung). 

Deshalb meine Frage: Ist denn von den Entwicklern in Erwägung gezogen worden, die Hardware zu splitten? 

Das Gerät besteht doch offensichtlich aus zwei Teilen: 
a) dem eigentlichen Empfänger mit Filtern, GPS etc. und 
b) dem Prozessor mit Interface ins Internet. 

Keine Frage, daß Teil a) speziell entwickelt werden muß. Aber Teil b) gibt es z.b. in Form des Raspberry Pi in perfekter form. Preiswert, alles dran & drin was das Herz begehrt und man muß nicht das Rad neu erfinden. Hat sich bei mir in vielen Situationen bestes bewährt. 

Ich mein' ja bloß... Angel
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#7
(2015-08-14, 01:06)FlitzTheCat Wrote: Moin allerseits! Wie ich hier so in verschiedenen Diskussionen gelesen habe, scheint die Hardware ja der absolute Engpass zu sein und die Entwicklung/Testen verschlingt viel Zeit (kenne ich selbst aus eigener Erfahrung). 

Deshalb meine Frage: Ist denn von den Entwicklern in Erwägung gezogen worden, die Hardware zu splitten? 

Das Gerät besteht doch offensichtlich aus zwei Teilen: 
a) dem eigentlichen Empfänger mit Filtern, GPS etc. und 
b) dem Prozessor mit Interface ins Internet. 

Keine Frage, daß Teil a) speziell entwickelt werden muß. Aber Teil b) gibt es z.b. in Form des Raspberry Pi in perfekter form. Preiswert, alles dran & drin was das Herz begehrt und man muß nicht das Rad neu erfinden. Hat sich bei mir in vielen Situationen bestes bewährt. 

Ich mein' ja bloß... Angel

Mahlzeit!

Die Entwickler haben sich da schon ihre Gedanken gemacht und den verwendeten Prozessor sorgfältig ausgewählt. Einer der Dreh- und Angelpunkte ist ein schneller A/D-Konverter mit genügend Durchsatz und genügend Kanälen. Und zur genauen Zeitmessung (mikrosekundengenau) muss das System echtzeitfähig sein. Ich weiß nicht, ob der Raspi das leisten kann ...

CU Robo Smile
Stations: 92, 1563
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#8
Ich habe eigentlich nicht den Eindruck, dass der Prozessor der Engpass ist. Im Gegenteil. Und hinsichtlich 'Rad neu erfinden' wäre das genau beim Raspberry der Fall, denn die STMicro's sind ja bewährt.

Überhaupt fände ich den Raspberry keine gute Wahl. Erstmal kann der viel zu viel - anderseits fehlen elementare Funktionen wie ADU. Und weil der so viel kann und sich leicht umkonfigurieren lässt wird der eine oder andere auf die Idee kommen, dass Ding z.B. zusätzlich als Mediacenter oder für andere Messzwecke, NAS etc. zu nutzen. Mit dem Resultat dass die benutzte Distribution nicht mehr einheitlich ist und es so zu Latenzen oder RFI (z.B. HDMI) und anderen Störungen kommt. Teurer wäre es wohl obendrein.

Also ich würde jedenfalls für so ein System keinen Support anbieten wollen und 'mein' System durch fehlerhaften Gebrauch von Nutzern in Misskredit geraten lassen ... Nicht umsonst ist die Firmware nicht für jedermann zugänglich. Es ist was anderes ob sich ein System zuhause bewährt hat oder ob man ein System zu tausenden Weltweit ausrollt!

Nur für's Protokoll: Ich selber habe den Raspberry übrigens schon professionell im Prototypen Bereich eingesetzt um schnell eine Lösung zu haben, stehe dem also nicht generell kritisch gegenüber.
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